Dritte Fastenwoche

Der Herr ist mein Hirte – Er führt mich am Wasser des Lebens.
Der Herr ist mein Hirte – nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
(aus dem Psalm 23)
Wenn ich abends zu Bett gehe, sammle ich meine Ge¬danken und es kommt mir so vieles ins Bewusstsein, wofür ich dankbar sein darf.
Ich denke an die gute Tasse Kaffee am Morgen und dass meine Gelenke heute weniger schmerzten. Ich denke an die strahlenden ehrlichen Augen unserer Enkelkinder. Ich denke an das gut gelungene Mittag¬essen und an die Begegnungen mit netten Menschen, mit guten Gesprächen und mit frohem Lachen. Ich denke auch daran, dass ich mit einer kleinen Geste jemandem ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.
Ebenso denke ich zurück an meine Kindheit, wie geborgen ich mich fühlte, Märchen und Geschichten lesend, auf einer Decke unter dem alten Nussbaum vor dem Haus, dessen raschelnde Blät¬ter die Sonnenstrahlen perfekt dosiert auf meine Kinderseele fallen ließen. Noch heute spüre ich diese Wärme, als hätte der liebe Gott einen wohligen Mantel um mich gelegt. Und ich sehne mich auch ein wenig an diese Zeit zurück.
So vieles würde mir noch einfallen, wofür ich danken kann und je mehr ich der Dankbarkeit Raum gebe, umso mehr verblassen die nicht so schönen und traurigen Momente. Wohl wissend, dass Gott mein Leben reich beschenkt hat und ich geborgen bin in seiner Hand, schlafe ich voll Vertrauen ein.