Wer kennt ihn nicht, unseren Mesner, die rechte Hand des Herrn Pfarrers! Karl Pechmann, immer präsent und doch im Hintergrund, verrichtet treu und gewissenhaft seit Jahrzehnten seinen Dienst in der Kirche. Auf die Frage, was grundsätzlich Voraussetzung für seine Arbeit ist, antwortet er spontan: „Ein g’stand’ner Glaube an den Herrgott und die Freude an der Kirch’n!“
Die Hauptaufgabe des Mesnerdienstes besteht in der Vorbereitung sowie Assistenz der Gottesdienste. Der Mesner trägt Sorge für die rechtzeitige Beschaffung von Kerzen, Weihrauch, Hostien und all dem, was für ein würdevolles Feiern notwendig ist. Dazu zählen auch Blumen, die sehr häufig aus Karls Garten stammen! Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit ist die Betreuung des Gotteshauses, das Öffnen und Schließen von Kirche und Nebenräumen und deren Instandhaltung. Die sorgfältige Pflege und Lagerung liturgischer Geräte, Bücher, liturgischer Kleidung und weiterer Textilien muss gewährleistet sein. Auch ein hohes Maß an Kenntnis über das Tragen von liturgischer Kleidung für die gegebenen Anlässe innerhalb des Jahreskreises ist notwendig. Aufmerksamkeit erfordern auch die technischen Anlagen, wie Glockengeläute, Beleuchtung, Heizung u.ä. Im Winter muss für einen schnee- und eisfreien Zugang zum Kirchengebäude gesorgt werden. Und in Coronazeiten kommen noch Verhaltens- und Hygienemaßnahmen dazu, die einen Mehraufwand an Reinigung und organisatorischen Tätigkeiten verlangen.
Als Bindeglied zwischen Pfarrer und Mitarbeitern ist er Ansprechpartner für viele Belange und muss einfach „gut mit den Leut’n umgehen“ können. Und das kann er, unser Karl! Auf ihn ist Verlass - auch in schweren Zeiten!
Eine besondere Herausforderung ist die Karwoche: Hochbetrieb für den Mesner! Großer „Kirchenputz“ ist angesagt, Blumenschmuck wird bestellt. Die Gefäße für die heiligen Öle werden vorbereitet und Brote für die Abendmahlfeier bestellt. Die Proben der Ministranten in der heiligen Woche sind für unseren Mesner immer eine erfreuliche und meist lustige Sache. „Hab’n sich doch einmal Rumkugeln in den Weihrauchkessel verirrt …!“
Für die „heiligen drei Tage“ werden Änderungen im Kirchenraum vorgenommen, da nach der Messe vom letzten Abendmahl das Allerheiligste übertragen und der Altar abgeräumt wird. Am Karfreitag gilt es dann, die Kreuze für die Kreuzverehrung zu platzieren und das Heilige Grab zu gestalten. Am Karsamstag um 5 Uhr früh wird am Kirchplatz das Weihfeuer entzündet und anschließend alles Notwendige für die nicht wegzudenkenden Osterspeisen-Segnungen vorbereitet. Nach der Osternachtsfeier erfolgt das große Schmücken der Kirche, das schon bis weit nach Mitternacht dauern kann. Der Ostersonntag ist schließlich der ranghöchste Festtag im Kirchenjahr.
Auf die Frage, was unser Mesner Karl sich für die kommende Zeit wünscht, sagt er: „Ganz einfach, ein frohes Osterfest für alle Pfarrleute und darüber hinaus, so schön wie es immer war! … und lässt an dieser Stelle seinen „ganz herzlichen Dank an alle Mithelfer/innen“ ausrichten, „die ihm das Jahr über so treu zur Seite stehen“!
(Diesem Beitrag von Anna Maria Weishaupt liegt ein Gespräch vom 10. Februar dieses Jahres mit unserem Mesner Karl Pechmann zugrunde.)