eine besondere Zeit am Friedhof
„Ich sah eine große Schar aus allen Nationen und Sprachen; niemand konnte sie zählen.“
Offb 7,9
Das Hochfest Allerheiligen ist ein himmlisches Fest! An diesem Tag gedenkt und verbindet sich die Kirche besonders mit allen Heiligen, d.h. auch mit jenen unzähligen, die nicht im Kalender stehen, deren Leben in Gott vollendet ist. Ihr Leben bei Gott ist Gegenwart und wir dürfen sie als große Fürbitter für uns sehen. Allen voran die Gottesmutter, die Apostel, unsere Kirchen- und Namenspatrone und alle Heiligen und Seligen.
So öffnet uns das Fest die Augen für die vielen, mit denen wir gemeinsam vor Gott stehen und „es stellt jedem Christen die Frage, ob wir unsere Heiligen nur bewundern oder auch nachahmen können und sollen“, wie es Bischof Kapellari einmal formuliert hat. Nachdenklich machen auch die Briefe des Apostels Paulus, in denen er sich immer wieder „an die Heiligen“, an uns also, wendet und uns als solche sieht. Und auf die Frage, wer ein Heiliger ist, antwortete ein Kind: „Heilige sind Menschen, durch die die Sonne scheint.“ Ja, unsere Heiligen sind leuchtende Beispiele! Das Evangelium zum Tag, die Bergpredigt, bringt dazu Licht und Richtung zugleich: Die Heiligen, das sind die Armen, die Trauernden, die Gewaltlosen, die Hungernden, die Barmherzigen, die Lauteren, die Friedensstifter und Verfolgten. Es sind die, die Ja sagen zu ihrem Leben, trotz Widrigkeiten sich freuen können und ihr Schicksal in Gottes Hand legen.
Allerheiligen ermutigt uns auch, die Verstorbenen, die uns in ihrem Leben sehr nahestanden, an die wir denken und für die wir beten, nun wegen ihrer Verbindung mit Christus anzurufen und um ihre Fürsprache für uns zu bitten.
„Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren, nicht zu den Abwesenden.“
(Johannes XXIII)
Der Allerseelentag wird am Vorabend eingeläutet, am Tag selber gedenkt die Kirche in einer hl. Messe der Verstorbenen. Beide Tage stehen im engen Zusammenhang, nur der Blick richtet sich vom irdischen Leben hin zur himmlischen Vollendung.
Das Totengedenken beginnt am Nachmittag des Allerheiligentages beim Kriegerdenkmal vor der Kirche und mündet – sofern es Coronabestimmungen erlauben – in eine feierliche Prozession zum Friedhof. Es folgt eine Gräbersegnung und die Namen der im letzten Jahr Verstorbenen werden verlesen sowie in Gebeten und Fürbitten ihrer gedacht. Die vielen anwesenden Menschen vor den Gräbern sind wohl ein Ausdruck der Verbundenheit mit ihren in die ewige Heimat vorausgegangenen Lieben. Mit Blumen und Gestecken geschmückte Gräber und ein Lichtermeer von Kerzen sind Zeichen der Hoffnung des ewigen Lebens. Und der abends von der Katholischen Jugend organisierte, im Schweigen vollzogene Fackelzug spricht vielleicht lauter als vieles andere.
Die Toten
sind uns
ein Zuhause voraus
während wir
unsere Jahre
sammeln wie Holzscheite
im Herbst
leben sie schon
im Feuer
unsterblicher Liebe
Wilhelm Bruners
Der Friedhof als letzte Ruhestätte der Toten ist ein Ort des Abschieds und der Erinnerung. Für Christen wird es auch ein Ort der Begegnung sein, ein Ort des Lebens.
Unser Friedhof hat eine wunderbare Lage. Der Friedhofsverwaltung, ihren beauftragten Mitarbeitern und der Bevölkerung ist es ein Anliegen, dass sich das Gesamte der Friedhofsanlage als ein schöner und würdevoller Ort erweist. Dazu bedarf es ständiger Mitarbeiter/innen.
Der Beruf des Totengräbers hat eine sehr lange Tradition.
Es ist kein einfacher, jedoch absolut notwendiger Beruf, der einen pietätvollen Umgang in allen Belangen verlangt.
Herr Erich Sundl aus Raning hat seit 1992 die Funktion des Totengräbers übernommen. „Seit beinahe drei Jahrzehnten komme ich dieser Aufgabe nach – ohne einen Krankenstand“, verrät er mir. Das ganze Jahr über ist seine Einsatzbereitschaft gefordert – und das bei jeder Wetterlage. Bei allen Arbeiten wird er seit vielen Jahren durch seinen Mitarbeiter, Herrn Albert Weber, aus Burgfried tatkräftig unterstützt.
Ihnen beiden obliegt es, Gräber auszuheben und wieder zu schließen. Auf Wunsch übernehmen sie auch das Abräumen der Kränze und Gestecke sowie die Errichtung der Holzumrandungen. Im Winter sind sie für den Streudienst der Hauptwege zuständig, um deren Begehbarkeit zu gewährleisten, und sorgen auch für die Zugänge zu den jeweiligen Grabstellen vor Begräbnissen.
Frau Anna Lammer aus Gnas ist als Friedhofsangestellte mit der Reinigung der Friedhofsgebäude und diversen anderen Angelegenheiten wie Müllkoordination beauftragt und pflegt auch die Priestergrabstätten. Ihr Ehemann, Herr Helmut Lammer, besorgt als ehrenamtlicher Mitarbeiter das Nachfüllen des Kerzenautomaten und kümmert sich um viele kleine unscheinbare Arbeiten.
Für das jährlich mehrmalige Mähen und Heckenschneiden wurde Herr Thomas Botyanski aus Bairisch Kölldorf bestellt.
Ihnen allen sei für ihre verlässlichen Dienste ein herzlicher Dank ausgesprochen!